Oh Mann, Frauchen ist im Moment wirklich zerstreut. Hätten wir heute Morgen ganz früh nicht pinkeln müssen, hätten wir weitergeschlafen und unseren Hundesalon-Termin um 8.30 Uhr verpasst. Heute wurde die Schermaschine in Anbetracht des Herbstes nicht auf kürzeste Länge eingestellt, sondern auf eine mittlere Haarkleid-Länge. Dadurch sind wir vor der Kälte besser geschützt. Bis nächstes Frühjahr war das der letzte Scher-Termin für uns.
Im Salon trafen wir auf ein Pflegehund aus dem Ausland. Ein schwarzes und sehr ängstliches Pudelchen namens Farah, das einfach nur schlafen wollte in seinem Körbchen in einer Ecke. Motte und ich ließen Farah ganz in Ruhe, denn wir spürten ihre Angst.
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Pflegehund Farah ist erst seit 1 Tag auf
der Pflegestelle im Hundesalon |
Später kam dann als nachfolgender Kunde ein Havaneser in den Salon, der aussah wie mein Vater
Asti (wenn Ihr auf den vorhergehenden Link klickt, seht Ihr ein Foto meiner Eltern). Das gab ein Gewusel. Es wurde Analkontrolle betrieben und meinerseits mächtig Imponiergehabe an den Tag gelegt. War das aufregend.
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T-Stellung imponiert immer |
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Sieht aus wie mein Herr Papa, der nächste Kunde
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Gleich anschließend machten wir eine kurze Stippvisite bei Jessi. Motte machte einen Haufen in die Wohnung. Aber Koten ist halt für uns Hunde nicht nur Verdauung, sondern auch ein wichtiges Kommunikationsverhalten. Letztens habe ich gehört, dass Menschen auch zueinander gesagt haben im Fernsehen: "... auf Dich scheiße ich...". Ob in der Menschenwelt das Markieren mit Kot auch eine Rolle spielt? Ich habe jedenfalls in der Öffentlichkeit von der Spezies noch niemanden einen Häufchen machen sehen, also scheint das denen nicht so wichtig zu sein wie uns Caniden...
Hier dazu ein toller Lehrtext:
Markierungsverhalten ist allen Hunden gemeinsam, egal welchen
Geschlechts oder Alters. Es ist ein Kommunikationsmittel, das in
Abhängigkeit vom sozialen Status des Hundes stark variiert. Die
Entwicklung von Kommunikationssystemen ist eine absolute Notwendigkeit,
besonders bei sozialen Wesen wie dem Haushund. Vor allem Urin und Kot
werden zur Markierung benutzt. Sie sind gleichzeitig visuelle und
olfaktorische Markierungen. Die Kommunikation über den Geruchssinn benutzt chemische Botenstoffe,
die Pheromone genannt werden. Sie sind als Hormone definiert, die
Informationen zwischen den Individuen einer Spezies übermitteln. Sie
lösen beim Empfänger-Individuum ein bestimmtes Verhalten oder eine
physiologische Reaktion aus. Diese Stoffe werden von den Drüsen in den
Analbeuteln, im Dammbereich, im Gesichtsbereich, in den Zwischenräumen
zwischen den Zehenballen sowie der suprakaudalen Drüse oberhalb der Rute abgesondert. Man findet diese Pheromone außerdem im Speichel, im Kot
und vor allem im Urin. Die Freisetzung dieser Pheromone - vor allem
jener in Urin und Kot - stehen in sozialem Kontext mit dem Geschlechts-
und Territorialverhalten. Sie dienen der Kommunikation und dem Austausch
von Informationen. Pheromone, die mit der Territorialverteidigung zu
tun haben, stammen ausschließlich aus Kot und Urin. Sie werden in der
Drohphase der territorialen Aggression freigesetzt. Der Hund scharrt mit
den Vorderpfoten auf dem Boden und uriniert auf diese Stelle, wobei er
ein Hinterbein anhebt. Wittert ein Rangniedrigerer das Urindepot eines
Ranghöheren, verspürt er das Bedürfnis, Unterwerfungssignale zu setzen
und auf den Boden zu urinieren. Die im Urin freigesetzten Pheromone
transportieren anscheinend Informationen über die hierarchische
Stellung. Bei Konflikten zwischen Mensch und Hund findet man Verstöße
gegen die Reinlichkeit, die oftmals nichts anderes sind als ein
hierarchisches Wasserlassen. Hunde urinieren an Stellen von
strategischer und sozialer Bedeutung (Tischbein, Bett, Eingangstür, Flur
usw.). Bestimmte Hunde koten sogar ins Bett oder auf die Armlehne, das
heißt immer an sehr sichtbaren Stellen. Dabei ist der Kot stets schön
ausgeformt.
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Motte auf dem Schertisch |