Heute erlebten wir ein Abenteuer,
das teilweise sehr traurig war. Es begann damit, dass wir 4 im Garten
waren und Frauchen zufällig gerade mal über den Gartenzaun auf die
Straße schaute. Sie sah zwei kleine freilaufende Wuschelhunde, die durch
unseren Ort liefen. Als keine Besitzer folgten und nach einigen Minuten
die Hunde immer noch umherstreunten und vor allem auf der Straße
liefen, wo ja Autoverkehr herrschte, da rief Frauchen der Nachbarin zu, ob
die nicht mal auf der Straße nach den Besitzern schauen könne, denn die
Nachbarin wohnt direkt an der Straße, während wir in zweiter Reihe
wohnen. Die Ausschau nach den Besitzern brachte keinen Erfolg.
Mittlerweile war der Sohn der Nachbarin auch von der Arbeit gekommen und
beteiligte sich an der Suchaktion.
Die
Hunde liefen auf den Ortausgang zu. Herrchen und Frauchen schnappten
sich unsere Halsbänder und Leinen und begaben sich auf Hundefang. Am
anderen Ende des Dorfes ließen sich die beiden Freiläufer dann nach
anfänglicher Scheu mit Leckerchen einfangen und anleinen.
Zufälligerweise fuhr ein Streifenwagen durch den Ort, den unser Nachbar
anhielt, um vom Fund zu berichten. Die Polizisten schrieben sich für
alle Fälle unsere Telefonnummer auf, falls jemand bei der Polizei nach 2
gefunden Hunden fragen sollte.
Meine
Besitzer und unser Nachbar fuhren mit den Hunden zum Tierarzt, um
feststellen zu lassen, ob diese einen Chip haben, was aber leider nicht
der Fall war. Beide waren weder tätowiert noch gechipt. Eine Tierärztin
untersuchte die beiden und es kam heraus, dass sie in einem
bedauernswerten Zustand waren.
Der
kleinere und offenbar ältere Hund hatte Herzgeräusche, humpelte (hinten
rechts Kreuzband-OP-Narbe), hatte eine schon ältere
Analdrüsenbeutelentzündung, eine eitrige Bindehautentzündung beidseits
sowie völlig verfaulte Zähne. Es wurde der Abszess aufgestochen,
während Herrchen ihn festhielt, und in die Wunde eine Heilsalbe
reingespritzt. Er bekam Augentropfen und diverse andere Medikamente. Er
schrie, dass einem das Herz bluten konnte. Es war ganz, ganz grausam und
alle Anwesenden waren entsetzt, dass Menschen Hunde so verwahrlosen
lassen können.
Der
zweite Hund hatte auch eine Bindehautentzündung und faule Zähne. Die
Ärztin sagte, dass die Tiere erstmal aufgepäppelt werden müssen, bevor
man sie dem Tierheim übergeben könne. Das Tierheim werde dann die Kosten
übernehmen. Sie dankte Herrchen und Frauchen und auch dem Nachbarn
vielmals, dass sie die Tiere gerettet hätten.
Danach
kamen dann die Menschen zurück nach Hause und holten uns, nachdem sie
sich gut die Hände desinfiziert hatten, zum Spaziergang ab. Wir gingen
alle zusammen mit den Nachbarn spazieren und die Menschen redeten noch
viel über die beiden bedauernswerten Geschöpfe, die sie heute hier in
unserem Dorf gefunden haben. Hoffentlich können die beiden zusammen
vermittelt werden. Wir glauben nämlich nicht, dass die Hunde verloren
gegangen sind, sondern dass sie ausgesetzt wurden, weil die Arztkosten
zu hoch wurden...
Frauchen hatte Magenschmerzen, weil sie so entsetzt war über den Zustand
der beiden Streuner, die Herrchen "Tim" und "Struppi" taufte.
Wir alle werden den weiteren Weg der beiden verfolgen!!!
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