Frauchen schreibt Folgendes:
Verlauf von Antons Erkrankung seit dem 04.02.2015:
Anton äußert abends erstmals
Schmerzen in Form von gewölbtem Rücken und Fiepen. Anfassen lässt er sich nur
mit Schmerzschreien. Die erste Mutmaßung: Zerrung oder Probleme mit den
Bandscheiben (hatte schon einige Male in den letzten Jahren
Bandscheibenprobleme). Nachts kann der Hund sich nicht richtig hinlegen, sonder
nimmt eine Sphinx-Haltung ein. Kopf wird nicht abgelegt. Starkes Hecheln kommt
hinzu mit Stressgesicht. Körper insgesamt angespannt und steinhart verkrampft.
Gabe von Arnica und Traumeel.
Am nächsten Tag Akupunktur bei
Tierheilpraxis und weitere Globuli-Gaben (Nux Vomica). Danach keine Besserung,
weiterhin aufgewölbter Rücken, Schonhaltung, eingekniffener Schwanz.
Appetit und Stuhlgang sind nicht
beeinträchtigt.
Gabe von Arnica und Traumeel,
Fütterung ausgelassen zur Entlastung.
Vorstellung bei Tierarztpraxis.
Röntgenbild zeigt 3 Verschleißstellen an der Bandscheibe, die aber schon
bekannt sind. Beim Gespräch erwähne ich, dass Anton nicht entwurmt wird,
sondern Fellstreifen zur biologischen Entwurmung erhält, so auch an dem Tag,
als er die ersten Schmerzsymptome zeigte. Die Tierärztin nimmt dies sogleich
zum Anlass, auch in Richtung "Darm" nach einer Schmerzursache zu
fahnden. Die Wirbelsäule sei nicht astrein, aber man müsse auch abklären, ob
der Schmerz nicht im Darm zu finden sei. Fellstreifen als biologisches Wurmmittel kennt die Ärztin überhaupt nicht. Sie ist skeptisch. Fast erhalte ich das Gefühl, mit der Gabe von Fellstreifchen meinen Hund gequält zu haben. Allerdings frage ich mich gedanklich, was die Wölfe und Wildhunde denn mit den Fellstücken machen, die sie an ihren Beutetieren mitfressen. Spucken sie diese wieder aus nach dem Motto "Bäh, Fell - so was Unnatürliches..."?
Eine neue Röntgenaufnahme wird gemacht
und zeigt Gasansammlungen und einen Schatten, der ein Fremdkörper sein könnte
(Stein, Fellreste, schlimmstenfalls etwas Tumoröses). Das müsse beobachtet
werden - engmaschig. Notfalls müsse der Hund abends operiert werden in Hofheim.
Oder am nächsten Tag, je nach Dringlichkeit. Anton erhält eine Schmerzspritze
und entspannt sich danach merklich.
Abends Sauerkraut gefüttert,
falls der Schatten ein Fremdkörper ist, der im Darm weitertransportiert werden
muss. Sauerkraut umschließt Fremdkörper und leitet sie aus.
Am nächsten Tag wechselt der
Zustand mehrmals täglich. Gute Phasen mit fast normaler Beweglichkeit folgen
auf schlechte Phasen mit hoher Schmerzempfindlichkeit, Buckel und Schreien,
begleitet von Tränenfluss und starkem Hecheln.
Als ich von der Arbeit komme,
wankt mir der Hund hechelnd und schreiend entgegen. Ich fahre zur Praxis. Erneutes
Röntgen und Ultraschall ergeben, dass der "Schatten" sich offenbar bewegt hat, also ein Tumor
unwahrscheinlich ist. Eine erneute Schmerzspritze bringt Erleichterung.
Der Appetit und der Stuhlgang
sind weiterhin einwandfrei.
Die Ärztin rät dazu, bald ein
Kontrastmittel zu spritzen, um eine Röntgenserie zu starten
über Nacht, bei der der Hund stündlich geröntgt wird, um die Durchlässigkeit
des Darmes zu kontrollieren. Ich bitte mir Bedenkzeit aus. Erstmal wird Blut abgenommen und zusammen mit Stuhlprobe
eingeschickt an Labor.
Die Nacht verläuft schmerzfrei.
Am nächsten Morgen sind wieder Schmerzen da. Beim Arzt liegen einige der
erwarteten Werte vor. Das Blutbild zeigt erhöhte Leukos und Eosinophile, was
lt. Ärztin ein Entzündungsgeschehen nahelegt oder aber Wurmbefall.
Ich wende ein, dass die Eos bei
rohgefütterten Hunden oft physiologisch und nicht krankhaft erhöht sind.
Außerdem wolle ich kein chemisches Wurmmittel geben, ich hätte doch eine Stuhlprobe
abgegeben, was denn damit sei. Fragendes Gesicht in Richtung Arzthelferin. "Ja, die
Stuhlprobenergebnisse sind da. Kein Wurmbefall, alles im normalen
Bereich".
Was noch nicht da ist, sind die
Pankreaswerte. Darauf nun hat sich die Ärztin ganz und gar fokussiert, nachdem ihr anhand
der alten Befunde im Computer bewusst wurde, dass Anton vor einigen Jahren eine
schwere Pankreaserkrankung hatte. Also - bitte nochmal vorstellig werden, wenn
die Werte eingegangen sind. Dann fangen wir auch gleich mit dem Kontraströntgen
an.
Als ich zum Kontrolltermin fahre,
bin ich felsenfest überzeugt, dass die Pankreaswerte nicht krankhaft sein
können! Ich bin innerlich ganz ruhig, weil ich weiß, dass ich alles richtig gemacht habe. Die Sorge um die Pankeaswerte der Ärztin läßt mich komplett unberührt, denn ich weiß, dass "die Natur den Weg weiß" (siehe Klaus Töllner). Das bestätigt sich auch. Alles im Normbereich. Spitzenmäßige Werte! Ich
antworte, dass mich das bei der Fütterung, die ich meinen Hunden gebe, nicht
wundert. Skeptische Gesichter in der Praxis.
Was auf dem Röntgenbild und einem
neuen Ultraschall nach wie vor zu sehen ist, ist eine große Gasansammlung im
Darm. Ich schlage nun meinerseits vor, dem Hund ein
entgasendes Mittel zu geben. Den vorgesehenen Röntgenmarathon lehne ich
entschieden ab mit dem Hinweis, dass der Hund schon seit Tagen einen normalen
Appetit und wunderbaren Stuhlgang hat. Die Ärztin lenkt ein.
Sie entlässt uns mit
blähungstreibendem Mittel, 3 Schmerzspritzen fürs Wochenende und einer
Rechnung in der Höhe eines schönes Kurzurlaubes.
Mein Fazit bisher ist: Hätte ich
alles gemacht, was angedacht war, wäre Anton schlimmstenfalls auf reinen Verdacht hin aufgeschnitten
worden in der Klinik im Taunus. Bestenfalls hätte er eine sinnlose Entwurmungskur erhalten und einen nächtlichen Röntgenmarathon
mit Kontrastmittel hinter sich bringen müssen (meine Frage, ob das viele
Röntgen schädlich sei, wurde verneint). Nach meinem Kenntnissstand sind erhöhte Leukos auch oft ein Zeichen von akutem Stress. Und wenn Anton in den vergangenen Tagen keinen Stress hatte, wer denn dann? Das heißt, dass die Werte meines Hundes in Ordnung sind. Eine chemische Wurmkur ist meiner Meinung nach angezeigt bei einem nachweisbaren Befall, nicht prophylaktisch. Eine Wurmkur ist eine reine "Momentaufnahme", denn am folgenden Tag kann der Hund bereits erneut Wurm-Eier aufnehmen. Der unauffällige Befund von Antons Stuhl zeigt, dass Fellstreifchen, Hagebutte und Wurmalin von Anibio für eine Wurmprophylaxe ausreichend sind. Anton hat seit Jahren keine chemische Wurmkur mehr erhalten.
Nun sitze ich nicht viel schlauer
hier daheim mit einem Hund, bei dem sich schmerzhafte mit schmerzlosen Phasen
abwechseln, der mir aber keine lebensbedrohliche Darmverengung zu haben
scheint.
Ich plane, ihm neben den
Blähungsmedikamenten weiterhin Sauerkraut zur Entleerung zu geben sowie diverse
Globuli. Weiterhin will ich ihm Zeit geben, gesund zu werden. Für den Rücken
plane ich Tensanwendungen und Massage. Außerdem habe ich "Digestiv" bestellt, eine blähungstreibende Kräutermischung mit Kümmel und anderen Zutaten.
In die Klinik oder in die Praxis
möchte ich wirklich nur im Notfall fahren, also in einer mir gefährlich
scheinenden Situation.
Ich fand meine Intuitionen bisher
alle bestätigt und hatte das uneitele und fast bedauernde Gefühl, besser über diverse Werte Bescheid zu wissen als die Praxis. Hier hatte ich nur wieder einmal das von Dr. Jutta Ziegler beschriebene Erlebnis, das die meisten Tierhalter in rein schulmedizinisch geführten Praxen haben.
Seit dem späten Abend des 13. Februar habe ich den Eindruck, dass es Anton geringfügig besser geht. Toi, Toi, Toi.
Seit dem späten Abend des 13. Februar habe ich den Eindruck, dass es Anton geringfügig besser geht. Toi, Toi, Toi.